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Zwei Frauen stehen nebeneinander und unterhalten sich

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Geldspiel: Spielerschutz gestärkt

Spielsperren unterbinden den Zugang zu (Online-)Casinos für Personen, die einen problematischen Umgang mit Geldspiel entwickelt haben. Personen, die wieder spielen wollen, müssen von einer Suchtfachperson auf eine Spielsucht-Gefährdung eingeschätzt werden. Bislang hatten kantonale Fachstellen unterschiedliche Praxen. Die von der Föderation der Suchtfachleute unter Mitarbeit der Berner Gesundheit erarbeiteten neuen Richtlinien erlauben nun eine schweizweite Angleichung des Aufhebungsprozesses von Casino-Sperren. Damit gibt es erstmals eine gemeinsame Grundlage für eine faktenbasierte Beurteilung der gesperrten Personen und der Spielerschutz wird gestärkt.

 

Spielsperren unterbinden den Zugang zu Casinos für Personen, die einen problematischen Umgang mit Geldspiel entwickelt haben. Sperren können von den Casinos, den Betroffenen selbst oder deren Angehörigen getätigt werden.

Möchte eine Person die Aufhebung dieser Sperre beantragen, muss sie gemäss Geldspielgesetz von einer Suchtfachperson in Bezug auf ihre Spielsuchtgefährdung eingeschätzt werden. Hierzu macht die Fachperson eine Empfehlung an das entsprechende Casino. Bislang hatten Fachstellen diese Praxis sehr unterschiedlich gehandhabt. Fachpersonen mussten teils innert 15 Minuten ohne Einsicht in Unterlagen eine ihnen unbekannte Person einschätzen und entscheiden, ob die Spielsperre aufgehoben werden darf.

Mit der Publikation der neuen Richtlinien durch die nationale Föderation der Suchtfachleute hat die Praxis nun die Grundlage erhalten, die eine fachlich fundierte Einschätzung ermöglicht. In Zeiten der boomenden Online-Casinos, welche neben den klassischen Casinos den Markt vergrössern, tut eine Vereinheitlichung des Spielerschutzes not. Zudem hat die Anzahl der Spielsperren mit dem Aufkommen der Online-Casinos massiv zugenommen. Den Bedarf an neuen Aufhebungsgesuchen abzudecken, der sich hier abzeichnet, wird die nächste Herausforderung für die kantonalen Fachstellen. Die Berner Gesundheit hat diesbezüglich 2021 als zweisprachige Institution einen Pilotversuch in der Zusammenarbeit mit mehreren Online-Casinos aus verschiedenen Kantonen gestartet. Ende Jahr soll die Praxis evaluiert und institutionalisiert werden. Auch diesbezüglich ist sie in Austausch mit anderen kantonalen Fachstellen.